Newsletter SLÖ Graz März 2021

In Sachen SLÖ Graz
*-/*Ja, man sollte nicht allzu viel fragen, wenn etwas von „Oben“ kommt, sonst weckt man schlafende Löwen oder Riesen, oder kriegt eine drüber, je nach Blickwinkel.
Die gießkannenartige Vergabe von 2 (in Worten zwei) Stunden für Förderung, um die Schulschließungen in der Lockdownzeit zu kompensieren, ist aber doch fragwürdig.
Ist man sich im Ministerium nun doch im Klaren, dass das „homeschooling“ nicht so recht funktionierte? Ja, bei einigen schon, bei vielen nicht, bei vielen gar nicht.
Also die Schulen sollen für 18 verbleibende Wochen mit/in 36 Stunden nun das aufholen, was in einem dreiviertel Jahr versäumt ist. Was eigentlich?
Lerntraining oder Fülle? Beziehung oder Stoff? Kompetenzen oder Abarbeiten/Erledigen/Erfüllen?
Qualität oder Quantität? Lernen oder Beschäftigung?
Gibt es in manchen Schulen viele Kinder, die Förderung brauchen und in anderen ganz wenige?
Was ist mit jenen Kindern, die in diesem Jahr die deutsche Sprache nun verloren haben, weil niemand zu Hause die Sprache in Unterrichtsqualität beherrscht?
Zwei Stunden pro Klasse für alle Schulen gleich! Wem fiel das ein? Einer/m Pädagog*in oder einer/m Buchhalter*in? (nichts gegen Buchhalter*innen, aber jede/r am entsprechenden Platz).
Für alle das Gleiche auf mittlerem Niveau? Damit geben wir uns zufrieden? Im Bereich der Bildung ist das Mittelmaß tödlich, der Durchschnitt auch.
Echte Förderung braucht bedarfsgerechte Zuweisung von Werteinheiten und keine Begrenzung durch Bürokraten.
Der Bedarf bestimmt die Quantität und nicht die „geschätzte“ Quantität den Bedarf. Wer hat den Bedarf erhoben? Wo ist die Datengrundlage? Wo ist die Diversität sichtbar? Wer erkennt die pädagogische Notwendigkeit, die die Bildungsnot wenden kann? Wurden die Standorte gefragt, wie ihnen geholfen werden kann?
Es darf angenommen werden, dass die zwei Stunden aus einer „Daumen mal Pi-Kalkulation“ entstanden sind.
Über die Organisation möge man den Standorten nicht auch noch d’reinreden oder behördliche „Empfehlungen“ erteilen.
Die Standorte werden im besten Sinn des Lernens der Kinder damit umgehen. Die einen im Sinne der Förderung, die anderen im Sinne der Begabungsförderung und Bildung und Herausforderung besonderer Potentiale und alle in beiden Zielstellungen und im Sinne des Nutzens der Diversität.
„Wenn eine/r Fragen stellt lernen alle“! Fragen von „oben“ an „die da unten“ sind sinnvoll, wenn zielgerichtet und treffsicher geholfen werden soll.
Und…werden die nun verteilten Stunden im kommenden Schuljahr wieder in die Kontingente eingerechnet, wie jene der Sommerschule? Man weiß ja nie….
Fragen von „unten“ an „oben“ werden trotz möglicher darauffolgender Bedrohungen weiter gestellt werden.
Gell!

Beginnen wir wieder über Bildung, Lernen und gerechte Chancen zu diskutieren, da Bildung UNSER Thema ist.
 
Freundschaft

Übrigens


Spannende Artikel:

"Kultur braucht man nicht, Kultur muss man wollen" - FALTER 09/21 - FALTER.at
Der Schriftsteller Michael Köhlmeier schreibt in diesem Artikel über seine Auffassung von Bildung und seine Erfahrung mit Lernen und Lehren.

Schulen zu öffnen allein reicht nicht - Kommentare der anderen - derStandard.at › Diskurs
Bildungseinrichtungen sind wichtig. Aber wirklich entscheidend ist, ob es nach der Pandemie Aufbauprogramme für Kinder und Jugendliche gibt.

Kulturtipps:

Boden für Alle
Im Architekturzentrum Wien findet im Moment die Ausstellung “Boden für Alle” statt. Die Oberfläche der Erde ist endlich und Boden unser kostbarstes Gut. Ein sorgloser Umgang mit dieser Ressource hat unsere Städte und Dörfer massiv verändert. Anschaulich und kritisch beleuchtet die Ausstellung die fortschreitende Zersiedelung und fehlgeleitete Gesetze. Best-Practice-Beispiele zeigen Alternativen. 
https://www.azw.at

Alice im Crazyland
Das Theater im Keller streamt das Stück “Alice im Crazyland” von Evald Flisar. Regie: Alfred Haidacher
Unbedingt ansehen und somit das TIK unterstützen!
Theater im Keller / Graz (tik-graz.at)
KIZ RoyalKino | KINO VOD CLUB
Das KIZ bietet seinem Publikum seit 1973 Qualitätskino und bildet als Spielstätte für die Diagonale und andere filmische Veranstaltungen ein wichtiges Standbein für die österreichische Filmkultur. Um auch im Lockdown Filme für das Publikum anzubieten, ist es möglich im KINO VOD CLUB Filme um 4,9 € herunterzuladen und anzusehen.
Drei Empfehlungen:
Atelier de conversation
In der Bibliothek des Centre Pompidou treffen sich wöchentlich Menschen aus allen Erdteilen, um im Atelier de conversation Französisch zu sprechen. Neben Kriegsflüchtlingen sitzen Geschäftsleute, neben unbekümmerten Studierenden politisch verfolgte Menschen. So verschieden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch sind, sie haben gemeinsame Ziele: Die Sprache zu lernen und Verbündete zu finden, um in der Fremde (über-)leben zu können. Soziale und kulturelle Grenzen lösen sich an diesem Ort auf - Menschen, die sonst nie miteinander in Berührung kommen, begegnen sich auf Augenhöhe.
Die Dohnal
Die Geschichte und die Geschichten der Frauen wurden über Jahrhunderte unterdrückt, nicht erzählt, vergessen… Johanna Dohnal war eine der ersten Feministinnen in einer europäischen Regierung, sie war Staatssekretärin und Frauenministerin. 1995 ist man die österreichische Frauenministerin Johanna Dohnal endlich losgeworden. Sie war Sand im Getriebe und unbequem. DIE DOHNAL - FRAUENMINISTERIN / FEMINISTIN / VISIONÄRIN setzt der Ikone dieser österreichischen Politik ein Denkmal und schafft damit eine Identifikationsfigur für heutige und nachfolgende Generationen. Wir finden uns in ihr wieder, in ihren Kämpfen, ihren Siegen, ihrem Scheitern. Ein Film gegen das Vergessen und für eine gleichberechtigte Zukunft.
Cache - Versteckt
Georges, der Präsentator einer literarischen TV-Sendung, bekommt heimlich auf der Straße aufgenommene Videos von sich und seiner Familie, sowie beunruhigende, schwer zu deutende Zeichnungen geschickt. Er hat keine Ahnung, wer der Absender ist. Allmählich wird der Inhalt der Kassetten persönlicher, was den Verdacht erhärtet, dass der Absender Georges schon seit langem kennt. Georges fühlt sich und seine Familie bedroht. Ein Film von Michael Haneke.

Neues von der FSG - Personalvertretung:

Zur Information: FSG Stellungnahme zum Entwurf zum Bundesgesetz, mit dem das Epidemiegesetz 1950 und das COVID-19-Maßnahmengesetz geändert werden
soll
Zu Artikel 2 (COVID-19-Maßnahmengesetz)
Zu § 1 Abs. 5c:
In § 1 Abs. 5c entfällt die Verpflichtung, in einer entsprechenden Verordnung das Tragen einer FFP2- Maske als Alternative zum Nachweis über eine lediglich geringe epidemiologische Gefahr vorzusehen.
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Alle sprint:infos der FSG Personalvertretung finden Sie auch auf der Seite des SLÖ Graz im Blog. Weiterlesen …

SPÖ Graz

SPÖ Graz fordert rasche Vorbereitungen für Summer-School ins Graz
Corona und die sehr ad hoc veröffentlichten schulpolitischen Vorgaben haben den Schulalltag gehörig durcheinandergewirbelt. 
Schulöffnungen wurden immer wieder als oberstes Ziel genannt, aber die Realität ist eine andere:
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• Kaum Präsenztage, viel Home-Schooling: Ein Drittel der Schultage für VolksschülerInnen fand nicht in der Schule statt; bei OberstufenschülerInnen war es nicht einmal die Hälfte.  Auch LehrerInnen, haben der derzeitigen Kontaktlosigkeit im pädagogischen Betrieb entgegengearbeitet. Manche fuhren bspw. sogar mit dem Fahrrad zu den SchülerInnen, um den Kontakt nicht zu verlieren bzw. die Materialien zu bringen. Bisweilen standen LehrerInnen auf der Straße und redeten mit den Kindern, die aus dem Fenster schauten.

• Distance Learning – mit vielen technischen Problemen und Eltern, die der Verzweiflung nahe sind, weil dies zur Überforderung führt und darüber hinaus die Kinder an der Gesamtsituation leiden. Der Präsenzunterricht vermittelt viel mehr, weil neben Inhalten das Zwischenmenschliche, der soziale Umgang mit den FreundInnen fehlt!

• Nur sehr eingeschränktes Interesse an den Lernangeboten des Bundes in den Semesterferien, mit denen Defizite in Mathematik, Deutsch und Fremdsprachen aufgearbeitet werden sollten.  Diese Reaktion war wohl verständlich bis erwartbar. Tendenziell wochenlang Home-Schooling bzw. Betreuung in der Schule und dann in der einen Ferienwoche ebenfalls Lernen und Lehren – dieses eher nur improvisierte und kurzfristig auf die Beine gestellte Angebot war für das SchülerInnen, die Eltern, die LehrerInnen nicht wirklich das, was als zielführend angesehen wurde.

Was es braucht, ist eine Summer School, die tatsächlich diesen Namen verdient, die den Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten eröffnet, Versäumtes nachzuholen, Dinge zu verinnerlichen, zu intensivieren. Das geht nicht nebenbei, in einer Woche zu Schulende; und eine solche Summer-School kann auch nicht zu Lasten des regulären Bildungsbudgets finanziert werden. Es braucht zusätzliches (!!!) und rechtzeitig organisiertes Personal für die Summerschool – denn die LehrerInnen hatten in den vergangenen Monaten zT. gleichzeitig Distance Learning und Präsenzunterricht, waren in der Pandemie enorm gefordert. Es braucht Räumlichkeiten, es braucht Unterlagen – und es sollte schon jetzt in den einzelnen Schulen damit begonnen werden, den Bedarf zu erheben, in welchen Gegenständen, in welchen Schulstufen etc. Unterstützung notwendig wäre. Sprich: Eine Summer School, die diesen Namen verdient, bedarf einer professionellen, kompetenten und zielorientierten Vorbereitung. Und diese Vorbereitung hat jetzt zu beginnen. 

Unsere Forderungen im Detail: 

  • Dotierung der Summer School auf Bundesebene durch ein zusätzliches Budget – die im Vorjahr praktizierte Vorgehensweise, die Summer School über das reguläre Schulbudget zu finanzieren, hat mit dazu beigetragen, dass speziell an vielen Schulen nicht mehr ausreichend DaZ-(Deutsch als Zweitsprache)-Stunden zur Verfügung standen, an manchen Standorten diese Deutschförderung nahezu halbiert wurde
  • Bedarfserhebungen an allen Schulen, in welchen Bereichen es coronabedingte Defizite gibt, in welchen Gegenständen SchülerInnen Nachholbedarf haben, Unterstützung brauchen werden. Schulen, Lehrer und Eltern sollen sagen, was sie brauchen. Den Schulen soll dafür ein regionales Sommerbildungsbudget zur Verfügung gestellt werden, für Lernmaterialien ebenso wie für Lehrausflüge.
  • Rekrutierung auch von zusätzlichem Personal für die Summer School (Studierende, im Ruhestand befindliche PädagogInnen etc)  

Buchvorstellungen:

Diesmal auch Belletristik für die Osterferientage.

Iris Wolff erzählt die Geschichte einer Familie aus dem Banat, deren Bande so eng geknüpft sind, dass sie selbst über Grenzen hinweg nicht zerreißen. Ein Roman über Menschen aus vier Generationen, der Verlust und Neuanfang miteinander in Beziehung setzt. In "Die Unschärfe der Welt" verbinden sich die Lebenswege von sieben Personen, sieben Wahlverwandten, die sich trotz Schicksalsschlägen und räumlichen Distanzen unaufhörlich aufeinander zubewegen. So entsteht vor dem Hintergrund des zusammenbrechenden Ostblocks und der wechselvollen Geschichte des 20. Jahrhunderts ein Roman über Freundschaft und das, was wir bereit sind, für das Glück eines anderen aufzugeben.

 

Warum sitzt ein unauffälliger Mensch wie Paul Hansen im baufälligen Gefängnis von Montréal? Der in Frankreich aufgewachsene Sohn eines dänischen Pastors und einer Kinobesitzerin hatte schon einiges hinter sich, bevor er seine Berufung als Hausmeister in einer exklusiven Wohnanlage in Kanada fand. Ein Vierteljahrhundert lang lief alles rund – die Heizungsanlage ebenso wie die Kommunikation, bis Paul eines Tages die Sicherung durchbrennt. Nun erträgt er mit stoischer Ruhe seinen Zellengenossen Patrick, einen Hells-Angels-Biker, der sich jedoch von einer Maus ins Bockshorn jagen lässt. Paul hat viel Zeit zum Nachdenken – Zeit für tragikomische Lebenslektionen und unerwartetes Glück.

Inklusion und Chancengleichheit sind zwei notwendigerweise miteinander verbundene Zustände und Forderungen, besonders im Bereich von Bildung und Schule. 
Eine Realisierung gleicher Bildungschancen in Form von barriere- und diskriminationsfreien Zugangs- und Partizipationsrechten für ALLE ist Voraussetzung und Ziel für den immer wieder reflexionsbedürftigen Weg zur Schaffung einer inklusiven Lern- und Lebenswelt. 
Der vorliegende Band zeigt Möglichkeiten des humanen und konstruktiven Umgangs mit Diversity im Kontext von Bildung und Didaktik auf und dokumentiert aktuelle Theorie- und Forschungsansätze sowie Praxisbeispiele, welche sich den Gelingensbedingungen für inklusive Bildung in differenten Settings widmen. 
Neben dem Fokus auf inklusive Unterrichtsgestaltung werden auch diagnostische Prozesse und organisatorische Anforderungen sowie institutionelle, konzeptionelle und personelle Strukturen betrachtet und diskutiert. 
Der Blick geht hierbei entlang einer Bildungsbiografie von der frühkindlichen Bildung über Fragen zur Schulentwicklung und zur Didaktik im gemeinsamen Unterricht bis in den Bereich der Hochschulbildung und bezieht auch inklusionsorientierte Entwicklungen in schulnahen sowie außerschulischen Bildungssituationen ein.
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