Newsletter April 2021

 

In Sachen SLÖ Graz
Am 21.4.2021 publizierte die APA – Science folgende Meldung: „Mit dem Schuljahr 2023/24 bekommen Volks- und Mittelschulen sowie AHS-Unterstufen neue Lehrpläne, die laut Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) "Wissen, Können und Handeln stärker integrieren als früher.“ Daraufhin ist zu beobachten, wie auf einmal die schwarz/türkisen Standesvertreter*innen in Schnappatmung verfallen, da sie zu wenig einbezogen wurden. Jahrelang haben sie Reformen des Schulsystems verhindert und boykottiert, um ihre antiquierten und ständestaatlichen Bildungsvorstellungen, wie die Segregation der Gesellschaft durch gymnasiale Unterstufen, die Wiedereinführung der Noten und die Diffamierung der wissenschaftlichen Disziplinen, auf die sich die Reformpädagogik stützt, zu promoten. 1946 disqualifizierten sie sich schon als Lehrplan- gestalter durch die Einführung von Latein in den Gymnasien, das heute kein Mensch mehr braucht, aber einen Übertritt von der Hauptschule in ein Gymnasium unmöglich machte. Heute wird einerseits der Begriff Kompetenzen in sämtlichen Publikationen von ihnen lächerlich gemacht, andererseits wird irgendein „entsinntes“ Wissen gefordert, dessen Reproduktion als Leistung gesehen wird, um diese dann mit einem diffusen Notensystem darzustellen - das zeugt nicht sonderlich von Lehrplankompetenz.
Die Lehrpläne sind nicht das Problem unseres Schulsystems, diese wurden bereits unter sozialdemokratischen Minister*innen modernisiert, die weltweiten Vergleiche nicht zu scheuen brauchen. Was wir wirklich brauchen, ist ein lernorientiertes Schulsystem, das den Zielen des § 2 des Schulorganisationsgesetzes gerecht wird und das es jedem Menschen ermöglicht, unabhängig von seiner Herkunft, der Ausbildung und finanzieller Möglichkeiten der Eltern Bildung zu erlangen.
Wir brauchen richtige Reformen, keine Rückentwicklung und Placebos.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass …

  • Chancengleichheit in den Schulen Voraussetzung für eine gerechte Zukunft sein muss
  • Wissenschaftliche Erkenntnisse und Forschungsergebnisse Grundlage für Bildungs- und Schulentwicklung sein müssen
  • ausreichende Lehr- und Lernbedingungen, sowohl materiell als auch personell, vorhanden sein müssen
  • hohe gesellschaftliche Anerkennung der Professionalität der Lehrenden erwartet wird
  • professionelle, ausreichende Unterstützungssysteme für das Lernen und die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen, den Standorten fix zugewiesen, entwickelt werden sollen
  • lernorientiert gestaltete Raumangebote und technisch aktualisierte Arbeitsplätze für Pädagog*innen und die Leitungen der Schulen geschaffen werden sollen
  • behördliche Maßnahmen und Vorgaben, die tatsächlich und unmittelbar den Kindern beim Lernen helfen, eingerichtet werden sollen
  • echte Autonomie, keine „Mascherlstunden“, freie pädagogisch orientierte Entscheidungen der Standorte über die Vergabe der zugewiesenen Werteinheiten möglich sein muss
  • notwendige Begleitressourcen für Kinder mit besonderen Bedürfnissen nicht verbürokratisiert werden dürfen, sondern den Pädagog*innen Entscheidungskompetenz zugesprochen wird
  • bei Anstellungen und Postenvergaben im Schuldienst Qualitätskriterien Vorrang gegeben werden muss
  • die Isolierung der Kinder in Deutschförderklassen nicht tragbar ist
  • die neuerliche Einführung der Noten ab der 2. Schulstufe eine Rückentwicklung ist
  • die Einführung dauerhafter (Leistungs-) Gruppen in der MS NICHT sinnvoll ist
  • ein Ideologiepaket auf dem Rücken der Lernenden nicht zielführend ist
  • es unprofessionell ist, wenn Schulleiter*innen jedes Schuljahr wieder Bittgänge um Ressourcen abhalten müssen
  • die Bürokratie die Pädagogik total überfrachtet
  • kleinkarierte Kontrollmechanismen und Drohungen durch Behördenvertreter*innen nicht angesagt sind
  • (ausschließlich) Parteipolitik bei Anstellungen und Postenvergabe nicht im Vordergrund stehen kann
  • kein öffentliches Schönreden der Herausforderungen pädagogischer Arbeit angebracht ist
  • der Diskurs über ein gerechtes und ideales Bildungssystem für alle nie abgeschlossen werden darf

In diesem Sinn möchten wir noch auf unsere neue Plattform für Veranstaltungsreihen von Regionalgruppen des SLÖ und der FSG Personalvertretung Steiermark
www.fsg-sloe-aktiv.at
aufmerksam machen. In Zukunft möchten wir dort steiermarkweit Veranstaltungen zu sozialdemokratischen Bildungsthemen anbieten.

 

Kennt ihr jemanden, der diese Ideen mit uns teilt? – gebt unsere Folder und die Adressen unserer Informationsseiten weiter – demnächst in eurem Fach und auf der Homepage www.sloe-graz.at

Mitmachen - Weitersagen wird belohnt! Gebt das gute Gefühl weiter. Überzeugt Kolleg*innen von den Vorteilen einer SLÖ-Mitgliedschaft und hört die neueste CD von Woodys´Machine.

 

Beginnen wir wieder über Bildung, Lernen und gerechte Chancen zu diskutieren, da Bildung UNSER Thema ist.
 
Freundschaft

Übrigens

Aktionen und Termine:

WIR können Bildung – Eine neue Plattform Regionalgruppen SLÖ, FSG PV Steiermark, Renner Institut Steiermark, Kinderfreunde Steiermark, …
 
-        17.5.2021 17:00 „Lasst uns über Bildung sprechen!“ offener Austausch zum Thema „Bildungsgerechtigkeit “ - mit David Wohlhart, BEd als Impulsgeber (SLÖ Graz) zoom
 
-        26.5. 2021 17:00 „Karenzmodelle und Mutterschutz“ Mag. Jasmin Benesch (FSG und SLÖ Murtal) zoom
 
-        9.6.2021 17:00 „Arbeitnehmerveranlagung -aber richtig“ Mag. Thorsten Wohleser (FSG und SLÖ Murtal) zoom
 
-        21.6. 2021 17:00 „Fragen zum Datenschutz“ Mag. Reinhard Petzer (Intern für alle FSG und SLÖ Funktionäre) zoom
www.fsg-sloe-aktiv.at

Spannende Artikel:

Brügelmann, Hans
Sind Noten nützlich - und nötig? Ziffernzensuren und ihre Alternativen im empirischen Vergleich. Eine wissenschaftliche Expertise des Grundschulverbandes

https://www.pedocs.de/volltexte/2020/18828/pdf/Bruegelmann_2014_Sind_Noten_nuetzlich.pdf?fbclid=IwAR2MeKW20-ynpfhMFSN-zoduyBp4RUiG1puyoFNEf6cbNqvga-tQtrPD-I8

Bildungsperspektiven in unsicheren Zeiten
Beim Symposion Dürnstein sprachen Wissenschafter über ihre Ansätze zum Thema Bildung. Der Historiker Timothy Snyder wünscht sich eine gemeinsame Sicht auf die Geschichte Europas.

PressReader.com - Zeitungen aus der ganzen Welt

Kulturtipps:

Das Land Steiermark hat mit der STEIERMARK SCHAU ein neues Ausstellungsformat ins Leben gerufen. Die erste Ausgabe dieser "Ausstellung des Landes" findet an vier Schauplätzen statt: Unter den Titeln "was war" (Museum für Geschichte), "wie es ist" (Volkskundemuseum), "was sein wird" (Kunsthaus Graz) und "wer wir sind" (mobiler Pavillon) wird die Vielfalt der Steiermark in einer vierteiligen Schau gezeigt.

SteiermarkSchau
Museum für Zwei
Kultureinrichtungen und speziell Museen sind in Zeiten der Pandemie zu großen Sehnsuchts-, ja fast schon Fernwehorten geworden. Dass sich Sehnsucht und Fernweh an einen Ort vor der eigenen Türe richten können, das will die ORF-Serie „Museum für Zwei“ erkunden. Die Idee: Ein Promi besucht den Hausherren oder die Hausherrin eines Museums. Und zusammen geht es auf Entdeckungsreise. Entstanden ist daraus schon eine Topografie der heimischen Museumslandschaft, die noch von Monat zu Monat anwachsen wird. Und die zu ganz neuen Entdeckungsreisen einlädt. Auch an die scheinbar unmöglichsten Orte des Landes.
museum für zwei - Bing video
KIZ RoyalKino | KINO VOD CLUB
Das KIZ bietet seinem Publikum seit 1973 Qualitätskino und bildet als Spielstätte für die Diagonale und andere filmische Veranstaltungen ein wichtiges Standbein für die österreichische Filmkultur. Um auch im Lockdown Filme für das Publikum anzubieten, ist es möglich im KINO VOD CLUB Filme um 4,90 € herunterzuladen und anzusehen.
Drei Empfehlungen:
Die Geträumten
Um Liebe und Hass, um richtige und falsche Worte, geht es in dem Film „Die Geträumten“. Im Zentrum stehen Ingeborg Bachmann und Paul Celan, die sich im Nachkriegswien kennengelernt haben. Deren Briefwechsel bildet die Textgrundlage. Ein Film von Ruth Beckermann, gedreht im Radiokulturhaus Wien.
Die beste aller Welten
Die wahre Geschichte einer drogenabhängigen Mutter, der abenteuerlichen Welt ihres Kindes und ihrer Liebe zueinander. Ein berührender Film von Adrian Goinger.

Die Wand

Eine Frau schreibt in einer Jagdhütte ihre Geschichte auf, um sich nicht in Einsamkeit zu verlieren: Mit einem befreundeten Ehepaar und deren Hund ist sie vor über zwei Jahren in die atemberaubende Gebirgslandschaft Österreichs gefahren. Als das Ehepaar am ersten Abend von einem Besuch im Dorf nicht zurückkehrt, macht sich die Frau auf die Suche. Mitten in der Natur stößt sie gegen eine unsichtbare Wand, eine unerklärliche Grenze, die sie vom Rest der Welt trennt. Irgendwie muss sie überleben und sich mit ihren Ängsten aussöhnen, die sie immer wieder zu überwältigen drohen. Abgeschnitten vom Rest der Welt wird sie vor die unausweichlichen Grundfragen des Lebens gestellt…
Ein Film von Julian Pölsler nach dem Roman von Marlen Haushofer.

Neues von der FSG - Personalvertretung:


Liebe Kollegin, lieber Kollege,
wenn Sie kompetente Beratung in allen Fragen betreffend
Dienst-, Besoldungs- und Schulrecht benötigen, erreichen Sie
uns ab sofort unter folgenden Handynummern:

Florian Gollowitsch, BEd MA -> 0664/803 455 572 8
Fraktionsvorsitzender
Stv. ZA - Vorsitzender

Michael Konrad, BEd -> 0664/803 455 572 7
ZA - Mitglied

Alles Gute, bleiben Sie gesund!
Ihre FSG Personalvertretung Steiermark

 

SPÖ Graz

ANFRAGE
 
gemäß § 16 der Geschäftsordnung für den Gemeinderat
von Frau Gemeinderätin Mag.a Susanne Bauer
an Herrn Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl
in der Sitzung des Gemeinderates
vom 29. April 2021
 
Betreff: Kinderbetreuung neu denken
                 Neuorientierung auf Basis der Lebensrealitäten
weiterlesen ...

Buchvorstellungen:

 

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Ein Buch in dem das Kind in den Mittelpunkt der Debatte gestellt wird. Wie kann Schule der Vielfalt gerecht werden. Als Leser*in muss man sich nicht explizit mit wissenschaftlicher Literatur „auseinander“ gesetzt haben, um den Inhalt für sich als Pädagog*in in die Praxis holen zu können. Praktische Anleitungen für die Konsequenzen aus den drei Teilen des Buches werden klug gestaltet dargeboten. Teil I, beschäftigt sich mit der Entwicklung der Kinder als Persönlichkeit, Teil II mit dem Erwerb von Kompetenzen und der kindlichen Entwicklung von Sprache, logisch-mathematischem Denken, figural-räumliche Vorstellung, Sozialverhalten, Motorik, musikalische Fähigkeiten sowie kompetenzübergreifendes Verständnis, und Teil III versucht die Frage zu beantworten, was die zuvor gewonnenen Erkenntnisse für Schule, Eltern und Gesellschaft bedeuten. Im Anhang befinden sich noch Graphiken, die empirische Grundlagen und Erkenntnisse sichtbar machen. Ein selten klar verfasstes Werk, das durchaus in einer Nacht „erlesen“ werden kann.
Remo Largo, Schülerjahre, 2010, VLG Piper

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Caroline Fourest: Generation Beleidigt

Aus dem Französischen von A. Carstiuc
Sie wollen Dostojewski aus der Lektüreliste verbannen und kein Sushi essen, das von Weißen zubereitet wurde: Der identitätspolitische Aktivismus an US-Universitäten erstarkt immer mehr. Die Französin Caroline Fourest erklärt, wie es dazu kommen konnte. Und plädiert von links für die freie Rede: Das Seminar solle zum safe space für kontroverse Debatten werden.

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Julia Friedrichs: Working Class
Berlin Verlag
"Die Kinder werden es einmal besser haben als wir." Das Versprechen eines fortwährenden Wohlstandszuwachses scheint erstmals seit vielen Jahrzehnten nicht mehr gültig. Die Hälfte der unter 45-Jährigen fürchtet, im Alter arm zu sein. Die Journalistin Julia Friedrichs begibt sich auf eine Spurensuche, warum vor allem Dienstleistungsjobs immer prekärer werden.

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Klassenreise
Wie die soziale Herkunft unser Leben prägt von Betina Aumair und Brigitte Theißl
Klassenreisende begeben sich auf einen Weg, der für sie nicht vorgesehen ist: Aufgewachsen in einkommensarmen Haushalten sind sie oft die ersten in der Familie, die an einer Universität studieren. Weder in der einen noch in der anderen Welt zuhause, fühlen sich viele ihr Leben lang im Dazwischen. Dort, wo sie sind, dürften sie eigentlich nicht sein. Sie erleben den „Aufstieg“ als Chance, aber auch als Bruch und als schmerzhafte Erfahrung. Die Autorinnen porträtieren elf Personen, deren Geschichte mit dem Mythos „Aufstieg durch Leistung“ brechen. Sie machen deutlich, wie stark uns die soziale Herkunft prägt und welche Rolle dabei Geschlecht oder Migration spielen. Die Klassenreisen- Porträts sind aber auch ein Stück Zeitgeschichte, sie erzählen vom Stadt-Land- Gefälle, von Regionalentwicklung und österreichischer Sozialpolitik.
ÖGB Verlag