Presseaussendung SLÖ-Graz vom 8.9.2021:

Die Lehrerinnen und Lehrer des SLÖ Graz stellen mit großer Sorge einen äußerst beunruhigende Schulentwicklung in Graz fest. 

Auf den Reininghausgründen wächst ein neuer Stadtteil.
Ein Stadtteil für das 21. Jahrhundert. Modern, ökologisch und inklusiv.
Es werden in 10 000 Wohnungen Menschen aller gesellschaftlichen Schichten wohnen. Darunter viele Kinder mit unterschiedlichen Begabungen und Interessen. Manche davon auch mit körperlichen Einschränkungen und Entwicklungsverzögerungen.
All diese Kinder werden gemeinsam die Volksschule besuchen. Das ist gut so, da es die Inklusivität des Stadtteils fördert und ihn so erst richtig lebenswert macht.

Aber nach der Volksschule?
Da ist Schluss mit gemeinsamer und lebenswerter Zukunft.
Kinder, mit speziellen Bedürfnissen werden in den Kleinbus gesetzt, um in eine Schule außerhalb des Stadtteils gekarrt zu werden.
Kinder, deren Begabungen mit zehn Jahren weniger im kognitiven Bereich liegen, die sich aber mit Sicherheit sich noch entwickeln werden, müssen mit der Straßenbahn den Stadtteil verlassen und dürfen nicht in die schöne, neue, große Schule nebenan gehen. 

Warum?
Die weiterführende Schule wird vom Bund gebaut und der Bund ist zuständig für AHS. Es entsteht daher dort eine AHS für die es die sogenannte AHS-Reife als Voraussetzung für die Aufnahme gibt.

Gäbe es keine andere Möglichkeit, als Kinder aus dem Stadtteil zu verbannen?
Doch, diese gäbe es!
Die Bildungsdirektion müsste nur beim Ministerium beantragen, dass der Standort als Modellversuch geführt wird.
Dann dürfte die schöne, neue Schule alle Kinder, deren Eltern das wollen, aufnehmen. Kein Kind müsste mit zehn Jahren gegen seinen Willen weggeschickt werden. Die Kinder dürften gemeinsam aufwachsen und ihre gegenseitigen Stärken kennenlernen.
Damit alle Begabungen gefördert werden können, würde der Bund sogar 12 Stunden pro Klasse zusätzlich zur Verfügung stellen. 

Warum verweist man Zehnjährige aus dem Stadtteil?
Warum verzichtet man darauf, dass zusätzliche Ressourcen in die Steiermark kommen?

Für uns ist das unverständlich!
Wir fordern daher, dass die steirische Bildungspolitik für den AHS- Standort Reininghaus einen Modellversuch beantragt, damit mit den zusätzlichen Stunden alle Kinder des Stadtteiles gemeinsam bestmöglich gefördert werden können.

Rückfragen und Kontakt:

Mag. Bernhard Weninger
Vorsitzender 
SLÖ Graz
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